Die Clara-Todd-Stiftung ermöglicht sozial schwachen Senioren eine Hilfestellung in verschiedenen Situatoinen
„Da wäre zum Beispiel jener 73-jährige Mann, der einen in Übersee lebenden erwachsenen Sohn hat, selbigen aber nicht kontaktieren kann – weil das Laptop kaputt ist und er sich kein neues leisten kann. Kein Laptop, kein Skype. Kein Skype, kein Kontakt. Kein Kontakt, keine Anbindung. Einsame Aussichten. Und da wäre jene 76-jährige Frau, die kaum noch das Bett verlassen kann, geschweige denn die Wohnung für Einkäufe, aber schlichtweg keine Ressourcen hat, um sich ein dringend benötigtes neues Pflegebett zu leisten.“, schildert Ankica Rukavina, Mitglied im Vorstand der Bürgerstiftung, die alle Anträge für die Clara-Todd-Stiftung sammelt. Auf diese Weise kann durch die Treuhandstiftung älteren, alleinstehenden und sozial schwachen Menschen individuell unter die Arme gegriffen werden.
Sie weiß, dass „Das Ziel ist nicht zuletzt ist, diesen Menschen ein Leben zuhause im vertrauten Umfeld zu ermöglichen“, was bereits ihr Vorgänger Andreas Büchler, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung, betonte. Zehn bis zwölf Personen erhalten im Schnitt pro Jahr eine Förderung, die pro Person auf maximal 2.000 Euro beschränkt ist. Axel Weyers vom Fachbereich Bildung und Soziales ergänzt dabei, dass es „In der Regel allerdings keine Riesenbeträge sind, um die es geht“. Dabei handelt es sich manchmal um Dinge aus dem Haushalt, ein kleiner Fernseher, ein elektrisches Küchengerät, aber auch spezielle Sehhilfen, bei denen der Eigenanteil unerschwingliche Höhen erklimmt.
„Es sind meist keine Personen von außen, die sich an uns wenden, sondern Menschen, mit denen wir ohnehin im Rahmen unserer Tätigkeit der Personenhilfe zu tun haben“, erklärt Weyers. Mit anderen Worten, man kennt die Nöte und finanziellen Befindlichkeiten – mit der angenehmen Folge, dass ohne längere Verfahren unbürokratisch und niederschwellig der Bedarf an Sozialleistung geprüft werden und zeitnah Hilfe erfolgen kann. Wobei natürlich zuerst abgeklopft wird, wer überhaupt in Frage kommt und welche anderen möglichen Ansprüche noch bestehen könnten. Erst wenn quasi alle Töpfe ausgeschöpft sind, greift die Clara-Todd-Stiftung ein. Eine Vorarbeit, für die Vorstandsmitglied Ankica Rukavina, Ansprechpartnerin in Sachen Clara-Todd-Stiftung, sehr dankbar ist. „Das ist für uns natürlich sehr erleichternd, dass uns diese Arbeit abgenommen wird.“ Ganz zu schweigen vom guten Gefühl, dass die Unterstützung auch an der richtigen Stelle greift. „Bei persönlichem Kontakt kommt man der Not halt doch eher auf die Spur“, so Rukavina. Auch Büchler spricht nicht umsonst von einem „wichtigen Baustein gegen Altersarmut“. Die Quote kann sich bis jetzt jedenfalls sehen lassen. „Bisher mussten wir noch keinen Antrag ablehnen“, so das Trio.
Dabei sei man aber schon auf Spenden und Sponsoren angewiesen, was schon den Löwenanteil ausmache (drei Viertel), räumt Büchler ein, „mit den Zustiftungen an sich könnten wir keine Sprünge machen“. Auch hätte man wie alle Stiftungen mit derselben Krux zu leben, dass die Zinsen derzeit gegen Null tendieren. Umso mehr geht es darum, nach außen Vertrauenswürdigkeit und Kompetenz auszustrahlen, sprich den Gönnern und Förderern das Gefühl zu vermitteln, dass die Gelder getreu dem Motto „Von Bürgern für Bürger“ an der richtigen Adresse ansetzen. Allein im vorigen Jahr wurden immerhin 60.000 Euro an Mitteln der Bürgerstiftung ausgegeben.