Arboretum am Fuße des Merkurbergs wird erschlossen / Sponsoren ermöglichen Kauf und Öffnung
Die an Attraktionen sicher nicht arme Stadt Baden-Baden erhält ein weiteres Kleinod dazu: Seit etwa vier Wochen wird das Arboretum am Fuße des Merkurbergs erschlossen. Der bislang gesperrte Exotenwald soll für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Die Bürgerstiftung möchte sich an dieser Stelle für einige weitere Posten wie Bänke oder Beschilderungen beteiligen – ein schönes Projekt für unseren Umweltfonds, von dem die Bürger*innen unserer Stadt profitieren.
Doch bis es soweit ist, wird es noch dauern, schmälerte Forstamtsleiter Thomas Hauck etwas die Vorfreude: „Wege und Pfade müssen zunächst angelegt werden. Außerdem müssen abgestorbene Bäume und Äste entfernt werden, damit das Areal gefahrlos betreten werden kann.“ Zeitlich wollte sich Hauck nicht festlegen, aber es könne schon noch bis kommendes Frühjahr dauern. Spender Metzmaier, der das Areal noch als unbepflanztes Wiesengrundstück aus seiner Kindheit in Erinnerung hat, hoffte hingegen, dass es vielleicht doch noch dieses Jahr klappen könnte. „Man muss etwas Druck machen“, sagte er mit einem Augenzwinkern. Schon seit Längerem sei die Stadt an dem Areal interessiert gewesen, blickte OB Mergen zurück. Doch der Besitzer Wolfgang Eberts, der viele Jahre die gleichnamige Baumschule in Oos betrieb, sei „ein Geschäftsmann mit weichem Herz, aber hartem Kern“, sagte Mergen schmunzelnd.
„Doch nun hat es geklappt“, dankte sie dem Vorbesitzer, der die kleine Besucherschar gestern sichtlich stolz über sein ehemaliges Gelände führte und dabei auch an seinen Vater Friedrich erinnerte, der das Areal in den 1960er Jahren gekauft und bepflanzt hatte. Nach ihm soll das Arboretum auch benannt werden, kündigte Mergen an. Einst als Baumschule geplant, habe sich schnell herausgestellt, dass das Areal zu steil ist, erklärte Gartenamtsleiter Markus Brunsing. „So hat die Familie Eberts hier angepflanzt, was in der Baumschule in Oos nicht verkauft wurde.“ Entstanden sei über die Jahrzehnte eine ganz besondere Sammlung exotischer Gehölze, wie es sie in dieser Form kein zweites Mal in Baden-Baden gebe. „Wie viele Bäume und Sträucher hier genau stehen, wissen wir nicht. Das herauszufinden, wäre eine Fleißarbeit“, sagte Brunsing, der sich zusammen mit Hauck und dessen Mitarbeiter Andreas Möst nun Gedanken machen muss, wie das fünf Hektar große Areal künftig ausgestaltet werden soll. Wie besonders das Arboretum mit seinen Mammutbäumen und Rhododendren ist, machte Brunsing deutlich: „Wir freuen uns schon wie kleine Kinder.“