Neujahrsempfang der Baden-Badener Bürgerstiftung / Rechenschaftsbericht vorgelegt
Von Gisela Brüning
Baden-Baden – Als die Bürgerstiftung Baden-Baden im Jahr 2002 gegründet wurde, war sie eine der ersten Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Mittlerweile engagieren sich rund 400 solcher ehrenamtlichen Organisationen in der Republik für das Gemeinwohl. Der Neujahrsempfang führte den Besuchern im Kristallsaal des Museums LA8 höchst beeindruckend den Facettenreichtum der örtlichen Bürgerstiftung vor Augen und die Vielfalt der Möglichkeiten, sich für die Menschen der Region einzubringen.
„Das tut Baden-Baden gut und reicht weit über das hinaus, was die Verwaltung leisten kann“, lobte Margret Mergen die Initiative. Die Oberbürgermeisterin sprach mit aufrichtiger Anerkennung, nachdem ihr Vorgänger im Amt, Wolfgang Gerstner, nunmehr in der Position als Vorsitzender des Stiftungsrats, zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens, Paten, Förderer und Freunde begrüßt hatte.
Angesichts einer unfassbaren Spirale der Gewalt blickte Vorstandsvorsitzender Andreas Büchler voll Dankbarkeit auf 70 Friedensjahre in Deutschland zurück. Sorgenvoll stimmten ihn aber die Probleme, die angesichts Millionen Hilfsbedürftiger die „deutschen Tugenden des Organisierens und Handels“ herausforderten. Neben finanzieller Unterstützung bedürfe es zahlreicher Zeit- und Ideenstifter, wandte sich Büchler an sein Auditorium.
Verbunden mit dem Neujahrsempfang legt die Bürgerstiftung auch einen alljährlichen Rechenschaftsbericht über Finanzen und Aktivitäten ab (Infos über die Vielzahl der Projekte und Kategorien finden sich auch im Internet). Die Förderprojekte umfassen nahezu alle Lebensbereiche. Es beginnt mit Verkehrstraining auf Tretrollern für die Jüngsten, reicht vom „Kunterbunten Kinderspaß“ auf der Kurhaus-Wiese, über Mentoren-Programme und Förderbeiträge an Bildungseinrichtungen und bei unterschiedlichen Trägern. Unverzichtbare Aufgaben übernimmt der Jugendfonds im Bereich Drogen- und Gewaltprävention sowie Medienkompetenz und vielem mehr, wie Beiratsvorsitzende Cornelia Geiger-Markowsky erläuterte.
Einen unmittelbaren Eindruck seiner Jugendarbeit vermittelte der U22-Club vom Theater Baden-Baden: Was Theaterpädagogin Virginie Bousquet und Schauspielkollege Patrick Schadenberg zunächst als Theorie vortrugen, setzte der Spielclub der „Unter 22-Jährigen“ sehr erheiternd in die Praxis um.
Unter dem Dach „Bürgerstiftung Baden-Baden“ sind unterschiedliche Kategorien gebündelt. Die Ehrenamtsbörse vermittelt freiwillige Helfer auf unterschiedlichen Gebieten. Zweckgebundene Stiftungen wie das Legat einer Erblasserin für den Naturschutz finanzieren die Aufforstung des Bürgerwalds, den Schutz der Umwelt und des Klimas. Vorbildlich handeln Bürger, die mit ihrem Namen eine Stiftung verbinden und an die Kooperation mit aufgeschlossenen „Mittätern“ appellieren. Hier kann die Clara-Todd-Stiftung für bedürftige Senioren, die Olaf-Feldmann-Stiftung für den gastronomischen Nachwuchs oder die Inge-Brandner-Stiftung zugunsten der Musikschule sowie der „Enki-Buscher-Fonds“ erwähnt werden. Neu hinzugekommen ist die Stiftung der Familie Liesen für die Gestaltung und Pflege der Leisberg-Obstwiese.
Nicht vergessen werden darf die Reihe der Seminare und Workshops der „EAB Fortbildungsreihe“. Angesichts der restriktiven Zinspolitik der EU, die kaum mehr Erlöse aus Stiftungskapital abwirft, gewinnt das Spendenportal „Baden-hilft.de“ an zunehmender Bedeutung. Wenn auch der finanzielle Spielraum Grenzen unterworfen sei, so fänden „gute konkrete Projekte auch weiterhin die Unterstützung der Bürgerstiftung, versicherte Andreas Büchler.
Ganzer Artikel im Badischen Tagblatt vom 16. Januar 2016
Weiterer Artikel in den Badischen Neuesten Nachrichten vom 16. Januar 2016
Last modified: 26. Januar 2016