Bewegte Bewerbung: Projekt von Werkrealschule Lichtental und Bürgerstiftung
Von Gisela Brüning
Baden-Baden – Der erste Eindruck ist entscheidend. Das gilt besonders für Bewerbungen und Vorstellungsgespräche. Auf der Basis einer Idee des Medien-Kompetenz-Zentrums Baden-Württemberg entstand in Kooperation mit der Bürgerstiftung Baden-Baden an der Werkrealschule Lichtental (WRS) ein Projekt, das zum einen die Medienkompetenz junger Menschen stärkt, zum anderen die Chancen Jugendlicher auf einen ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechenden Arbeitsplatz erhöhen soll.
Mit dieser Einführung bereitete Schulleiter Günter Grässel Medienvertreter kürzlich auf das Pressegespräch vor. Im Hinblick darauf, dass sich aus ökonomischen und ökologischen Gründen Kommunikation in Zukunft möglichst online abspiele, entstanden kleine Bewerbungs-Videos, die unmittelbar dokumentierten, dass die Anwärter die in einem vorangegangenen Betriebspraktikum gesammelten Erfahrungen gern beruflich umsetzen möchten. Dank finanzieller Unterstützung von Volksbank und Bürgerstiftung Baden-Baden konnte das Projekt unter sachkundiger Anleitung von Medienpädagogin Jeanine Wein und Kameramann Benjamin Wagener in drei Tagesschritten professionell durchgeführt werden.
Wie Grässel berichtete, diente der erste Tag dem Kennenlernen und den Erörterungen der anstehenden Notwendigkeiten, sollten die Clips doch nicht nur die Anwärter an ihrem künftig gewünschten Arbeitsplatz vorstellen, sondern sie auch in ihrem Freizeitverhalten spiegeln. Die beiden nächsten Tage dienten der Produktion. Bei den verschiedenen Videos wurden alle datenschutzrechtlichen Bestimmungen eingehalten, wie Walter Klingler von der Bürgerstiftung betonte.
Vier der sechs Teilnehmer stellten sich auch beim Pressegespräch mit ihren Filmstreifen vor. „Dann hab? ich’s hinter mir“, gab Niklas Burkart sein Video frei, und schon sah man ihn aus Waldesgrün hervorblicken. Ihm hatte das Praktikum beim Forstamt gut gefallen, und ein Arbeitsplatz in diesem Berufsfeld würde ihm Freude bereiten. Jan Heiz scheute keine schwere Arbeit, zumal der Maurer-Beruf auch Großvaters und Vaters Wahl gewesen sei. Kompetent und souverän begründeten auch Darleen Riedinger und Alicia Hohnacker ihren Berufswunsch. Riedinger wurde von der Chefin des Cap-Markts für ihre freundliche Art, ihren Fleiß und ihre schnelle Auffassungsgabe gelobt; diese braucht die langjährige Handballerin auch als Teamplayerin. Hohacker strahlte zwischen Sahne- und Buttercreme-Törtchen hervor. Azubis für traditionelles Handwerk werden händeringend gesucht, und so dürften ihre Chancen gutstehen. Klassenlehrer Armin Bader, der Schulleiter, Walter Klingler und Vorstandskollege Schnurr zeigten sich vom vorläufigen Erfolg des Projekts überzeugt, das auch in Zukunft jungen Menschen auf dem Weg ins Berufsleben als Türöffner unterstützen soll.
Ganzer Artikel im Badischen Tagblatt vom 25. Juli 20108

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