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Von Conny Hecker-Stock

Baden-Baden – Zumindest für ein paar Stunden steppte am Samstag auf der Kurhauswiese, deren Betreten ansonsten verboten ist, und rund um das gesamte Areal der Bär. Mit rund 35 Aktionspartnern hatte die Bürgerstiftung Baden-Baden wieder einmal für einen „Kunterbunten Kinderspaß“ gesorgt.

Der Vorstandsvorsitzende Andreas Büchler und sein engagiertes Team haben wieder ein tolles Programm auf die Beine gestellt, das für jeden der kleinen und etwas größeren Besucher eine bunte Mischung aus Spiel, Sport, Kreativität und Abenteuer bot.

Schon häufig waren in den Vorjahren die Wetterprognosen für das Kinderspektakel schlecht gewesen, und dann lachte doch meist die Sonne. Doch diesmal hielt sich Petrus nur bis zum frühen Nachmittag zurück und schickte lediglich kleinere Schauer, denen unter den Pagodenzelten noch getrotzt werden konnte. Nachdem ein gewaltiger Regenguss aber die ganze Wiese völlig unter Wasser gesetzt hatte, mussten die Organisatoren schweren Herzens ans Abbauen denken.

Aber bis dahin hatten die Sprösslinge mächtig Spaß und sammelten fleißig ihre acht Stempel an den verschiedenen Spielstationen ein. Dafür durften sie dann einen Luftballon mit Namenskärtchen in den Äther schicken, von denen in den Vorjahren immerhin rund 400 auf große Reise gegangen waren. Die zehn weitesten Flüge werden dann im Sommer prämiert. Ein Novum beim diesjährigen Kinderspaß waren die „Bananenflanken-Kicker“, die von sich aus auf Andreas Büchler zugekommen waren. Es handelt sich dabei um Kinder mit geistiger Beeinträchtigung, die gemeinsam unter fachlicher Leitung trainieren, aber laut Büchler bei ihren Spielen „nicht allein im Hinterhof stehen wollen“.

Da bei dem Spaß vor dem Kurhaus Kinder mit Handicap ganz selbstverständlich dazugehören, wurde auf dem Rasen ihr Fußballfeld aufgebaut und mit Netzen gesichert. Vier Teams aus der Pfalz und der Ortenau traten gegeneinander an, und es war einfach berührend zu sehen, mit welcher Herzlichkeit sich alle Teilnehmer auf dem Spielfeld zuerst umarmten – vorher ging da nichts.

Auf ihrem kreativen Rundgang konnten die kleinen Besucher unter anderem bunte Badesalze als hübsches Muttertagsgeschenk zusammenmischen oder Perlenketten gestalten. Denn die Organisatoren des Kinderspaßes hatten von der ersten Veranstaltung im Jahr 2004 an die Idee im Hinterkopf, den Kindern die Möglichkeit eines auf den letzten Drücker selbst gebastelten Präsents für den Muttertag zu bieten. Zugunsten des Vereins „Kinder im Krankenhaus“ konnten Puppen bemalt und diese gespendet oder für einen kleinen Obolus selbst behalten werden.

Mit Augenmaske und Blindenstock war zu erleben, wie sich ein Sehbehinderter im Alltag bewegt, ebenso vermittelte ein Rollstuhlparcours ganz neue Perspektiven. Johlende Kids wurden in der Schubkarre von ihren Eltern über den Wiesengrund geschoben, dabei hatten die Kleinen allerlei Geschicklichkeitsaufgaben zu bewältigen. Bobbycars, Kinderschminken, Schach, die Hüpfburg, ein Sportparcours oder die Taststrecke waren weitere Erlebnisse. Die Feuerwehrjugend lud zum spritzigen Vergnügen ein – das war, bevor das unerwünschte Nass von oben kam. Beim Stand der Musikschule konnten nicht nur die Kleinen Instrumente ausprobieren, und die beliebte Kinderrutsche durfte auch nicht fehlen. Für das leibliche Wohl sorgten die Küchen-Kids von Gerd Astor, und so war es zumindest drei Stunden lang ein sehr vergnügter Nachmittag.

Ganzer Artikel im Badischen Tagblatt vom 13. Mai 2019

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