| Vorstand

Von Ulrich Philipp
Baden-Baden – Die Bürgerstiftung Baden-Baden hat zum sechsten Mal das Gütesiegel des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen erhalten. Der Vorstandsvorsitzende Andreas Büchler nahm im Rathaus die Urkunde des Verbandes aus den Händen von Oberbürgermeisterin Margret Mergen entgegen.
Mergen betonte, die Zertifizierung sei ein Qualitätsmerkmal und schaffe bei den Bürgern der Kurstadt das notwendige Vertrauen in die Arbeit und die unterschiedlichsten Projekte der Stiftung. Spender könnten sicher sein, dass mit ihrem Geld satzungsgemäß umgegangen und auch kein teurer Verwaltungsapparat unterhalten werde. Dazu gehört auch, dass Spenden nur in Baden-Baden eingesetzt werden, nicht in anderen Städten oder Ländern.
„Wir arbeiten alle ehrenamtlich“, erklärte Büchler, der mit seinen Vorstandskollegen Walter Klingler, Uwe Schnurr und Katrin Meckel zur Übergabe des Gütesiegels gekommen war. „Im vergangenen Jahr haben wir insgesamt etwa 60000Euro für die verschiedensten Projekte ausgegeben“, erläuterte Schnurr, der die finanziellen Angelegenheiten der Bürgerstiftung koordiniert. Eines der bekanntesten ist bereits seit dem Jahr 2004 der „Kunterbunte Kinderspaß“ auf der Wiese vor dem Kurhaus. Immer am Samstag vor dem Muttertag stellen insgesamt 40 Organisationen ein Unterhaltungsprogramm für etwa 600 Kids auf die Beine.
Im Jahr 2006 wurde die Ehrenamtsbörse ins Leben gerufen, mit deren Hilfe soziale Einrichtungen in der Kurstadt ehrenamtliche Helfer finden können. Und an Kindergärten und Grundschulen wurde das Projekt „Faustlos“ eingeführt, das wissenschaftlich belegt die sozialen und emotionalen Kompetenzen von Kindern fördert, die dadurch Aggressionen abbauen und damit Konflikte gewaltlos austragen lernen. Mit Mitteln aus dem Umweltfonds der Bürgerstiftung wird die Aufforstung des Stadtwaldes mit Weißtannen betrieben, deren Anteil in den kommenden Jahren zunehmen muss, weil sie mit dem zu erwartenden Klimawandel besser zurechtkommen werden als die momentan noch vorherrschenden Fichten.
Der Enki-Buscher-Stiftungsfonds unterstützt Projekte zur Suchtprävention. Auffällig gewordene Jugendliche werden durch sie unter anderem über die vielfältigen medizinischen und sozialen Folgen des Drogenkonsums aufgeklärt. Und der Inge-Brandner-Fonds hilft der Musikschule Baden-Baden bei der Anschaffung von oft sehr teuren Musikinstrumenten. Insgesamt unterstützt die Bürgerstiftung aber noch mehr Projekte. Die werden oft durch kurzfristig eingehende Spenden finanziert, da Zinserträge durch die aktuelle Finanzpolitik in Europa nur minimal ausfallen. OB Mergen betonte, es sei eine gute Alternative, anstatt Weihnachtsgeschenke zu kaufen, Geld für die vielfältigsten Aktivitäten der Bürgerstiftung zu spenden.
Büchler ergänzte in diesem Zusammenhang, es gebe drei Arten zu spenden. Einmal natürlich mit Geld, man könne aber auch seine Zeit zur Verfügung stellen beispielsweise durch ehrenamtliche Mitarbeit bei einem Projekt. Aber auch gute Ideen könne man „spenden“, sagte er, und er meinte damit, dass es immer wieder kreativer Vorschläge bedürfe, um bürgerschaftliches Engagement voranzubringen.
Artikel aus dem Badischen Tagblatt 8. November 2017

Comments are closed.