
Seit vielen Jahren kommt das Bergwaldprojekt mit mehreren Gruppen jährlich in den Stadtwald von Baden-Baden.
Auch in diesem Jahr wird der Einsatz des Bergwaldprojektes in Baden-Baden von der Bürgerstiftung finanziell unterstützt. Sie übernimmt 50% der Kosten einer Projektwoche.
Auch für diesen Herbst hat das Forstamt ein abwechslungsreiches Arbeitsprogramm vorbereitet.
14 tatkräftige Frauen und Männer arbeiten unter der Leitung von Maren Buschhaus, Projektleiterin beim Bergwaldprojekt.
In der Rheinebene wurde ein Waldrand gepflegt. Am Montag wurde die Gruppe von Tobias Müller, Trainee beim Forstamt in die Arbeiten eingewiesen. Bäume wurden geringelt d.h., die Rinde wurde ringsum entfernt um diese Bäume zum Absterben zu bringen. So soll Platz für Sträucher wie Weißdorn, Kreuzdorn Pfaffenhütchen, Schneeball und Weide geschaffen werden.
Ganz in der Nähe des Waldrandes wurde auch eine Walnussallee freigepflegt. In die Kronen der Nussbäume waren bereits Eschen und Sträucher eingewachsen. Zum Erhalt der Allee wurden diese und die darunter wuchernden Brombeeren mit Freischneider und Handsäge abgeschnitten und das Schnittgut auf Haufen aufgesetzt. Dort wird es entweder gehäckselt oder abgeholt.
Um die beiden Teiche in der Uchtweid darf nur einmal im Jahr spät gemäht werden, um die zahlreichen dort vorkommenden Amphibien zu schonen. Mitarbeiter des Forstamtes haben letzte Woche diese Fläche gemäht und die Bergwaldgruppe hat das Mähgut abgerecht und zum Abtransport auf Haufen aufgesetzt.
In den Hochlagen ist die Gruppe seit Donnerstag mit der Verbesserung von Auerhuhnlebensräumen beschäftigt. Lars Lingslebe, Revierleiter im Revier Scherrhof, hat die Leute vor Ort in die Arbeit eingewiesen und Fragen zum Auerhuhn beantwortet. Hier wurde zur Förderung der Heidelbeere, ein Hauptnahrungsmittel der Auerhühner, der Wald etwas stärker als üblich aufgelichtet. Durch den vermehrten Lichteinfall wachsen die Heidelbeersträucher schneller und bilden mehr Beeren aus. Die Gruppe setzt in diesem Wald das Reisig und das Kronenmaterial auf Haufen. Durch die Konzentration der Äste und Nadeln werden auch die Nährstoffe, die bei der Zersetzung entstehen auf kleiner Fläche konzentriert. Heidelbeeren haben dann weniger Konkurrenz durch Himbeeren, Brombeeren, Adlerfarn und anderen Stauden, die nur auf nährstoffreichen Böden wachsen. Heidelbeersträucher können gut auf nährstoffarmen Böden gedeihen. Gleichzeitig können die schweren Vögel sich auf der geräumten Fläche besser bewegen und es entstehen ausreichend Start- und Landebahnen.
Das Meiers-und Schluttenbachtal ist ein schmales, von steilen, bewaldeten Hängen gesäumtes Tal, das im Sommer lange feucht und kühl bleibt. Deshalb gibt es hier auch in trockenen Sommern noch frisches Gras für Weidetiere. Diese besonderen Standortsverhältnisse machen das Tal für die Schafhaltung attraktiv. Die örtliche Schäferei Swensson-Sakowski möchte die Fläche daher wieder stärker für ihre Herde nutzen. Während im Norden und Süden des Tals noch Reste der ehemaligen Wiesen erhalten sind, wurde der schwer zugängliche Mittelteil schon vor Jahren aufgegeben. In diesem Bereich haben sich inzwischen Brombeeren, Sträucher und überhängende Zweige aus dem angrenzenden Wald ausgebreitet. Sie schmälern nicht nur die Weidfläche, sondern blockieren auch die Triebwege der Schafe und erschweren den Einsatz von Maschinen bei der Pflege.
Um die Weidefläche wieder zusammenhängend nutzbar zu machen, ist eine gezielte Maßnahme nötig. Beim Aktuellen Arbeitseinsatz werden die Bäume am Waldrand geastet. Mit langen Sägen, sog. Stangensägen werden die überhängenden Äste von den Projektteilnehmern abgesägt. Diese Maßnahme ermöglicht wieder eine maschinelle Pflege, erweitert die Triebwege und trägt dazu bei, das Tal langfristig offenzuhalten.

Bürgerstiftung Baden-Baden