„Hier bist du sicher“ des Bürgerfonds Baden-Baden soll Kindern in Notsituationen Sicherheit bieten
Von Nina Ernst
Baden-Baden – Ein blutiges Knie; ein Junge, der von seinen Mitschülern gehänselt wird; ein Mädchen, das seinen Bus verpasst hat – Notsituationen, die immer wieder vorkommen können. Damit sich Kinder dann vertrauensvoll an jemanden wenden können, hat der Jugendfonds Baden-Baden das Projekt „Hier bist du sicher“ ins Leben gerufen.
An einigen Geschäften im Baden-Badener Zentrum hängen sie schon: die orangefarbenen Aufkleber mit der Aufschrift „Hier bist du sicher“. Diese sollen hilfsbedürftigen Kindern signalisieren: An uns kannst du dich wenden, wir helfen dir.
„Wir wollen Kindern und Jugendlichen einfach und klar Sicherheit geben“, sagte gestern Jan-Michael Heinecke vom Jugendfonds. Man habe „tolle Partner“ für das Projekt gefunden: der städtische Fachbereich Bildung und Soziales, Werner Schlindwein, geschäftsführender Schulleiter der Baden-Badener Grund-, Real- und Werkrealschulen, der Gesamtelternbeirat, die Händler-Vereinigung Baden-Baden Innenstadt, die Interessensgemeinschaft Weststadt.
Ihnen allen sei es ein Anliegen, Kinder dahingehend zu sensibilisieren, sich in Geschäften bei Erwachsenen Hilfe zu holen, sagte Bürgermeister Roland Kaiser. Gerade in Zeiten wachsender Digitalisierung sei es wichtig, dass Kinder und Erwachsene mehr aufeinander zugehen. In den nächsten Wochen werden die Mitglieder des Jugendfonds an Einzelhändler in Innenstadt, Weststadt, Oos und Lichtental herantreten, um sie als Kooperationspartner zu gewinnen. Als ein solcher bringen sie den Aufkleber an ihrem Geschäft an und unterzeichnen eine Selbstverpflichtungserklärung, in der sie versprechen, sich um das hilfesuchende Kind zu kümmern. Mit Hilfe eines Leitfadens sollen die Mitarbeiter im Notfall richtig handeln. Künftig soll die Aktion auch auf das Rebland, die Cité sowie auf die Gastronomie ausgeweitet werden.
Um Kinder und Eltern mit dem Projekt vertraut zu machen, werde man vor und nach den Ferien in Schulen, Kindergärten und Krippen unter anderem mit Stickern und Flyern informieren, erklärte Cornelia Geiger-Markowsky, Beiratsvorsitzende des Jugendfonds.
Werner Schlindwein hofft, dass es sich bei den Notsituationen meist um kleinere Dinge handeln wird. Aber: Wenn man es schaffe, nur einem Kind in einer schlimmeren Lage beizustehen, dann hätten sich die Bemühungen schon gelohnt. Walter Klingler, Bürgerstiftung Baden-Baden, und Reinhard Föry von der unterstützenden BB-Bank rechnen außerdem mit einem schönen Nebeneffekt: Die Aufkleber würden die Atmosphäre in der Stadt verändern – und zwar positiv im Sinne von Kinderfreundlichkeit und Sicherheit.
Ganzer Artikel im Badischen Tagblatt vom 19. Juli 2018
Last modified: 19. Juli 2018